Nur ein Lied

„es scheint wie immer
ich kann es selber nicht erklären
du bist mein Himmel
doch manchmal sehe ich keinen Stern

Es ist ein bischen wie September
bei uns zweien
nicht mehr so heiss
es fängt auch längst nicht an zu schneien.  

Sag mal liebst du mich noch ?“
singt er. Der grosse Held.

Kaum erklingt ein Liebeslied , eine schöne, drängende Melodie, am besten natürlich eins von  UNSEREN Liedern, noch schöner mit Dur-Moll Wechsl mit einem eindringlichen Text – jedenfalls für mich, für manch anderen mag er ja banal klingen -schon ist die ganze Dramatik  unserer Geschichte wieder voll da und ich bin erfüllt von meiner Liebe zu ihm, zum Leben, zu Allem. Das Gefühl durchströmt meinen ganzen Körpermit unglaublicher Intensität.  Aaaah!
Matthias Reim ist da genau richtig. Oder Andrea Berg. Ob er die Texte auch so empfindet? Ob er überhaupt etwas mitkriegt? immerhin hat er gesagt, ich darf eine CD hineintun, die ich hören möchte. Wirklich lieb. Nach ein paar Minuten überlegen und schwankender Entscheidung, suche ich nicht etwas aus, von dem ich annehme, dass auch ER es schön findet, griff ich tatsächlich zu einer CD die ich gern hören mag. Und er bringt mich mit der Freiheit, die er mir gibt, genau dahin, wo ich gern bin. Nah bei ihm. Nah bei mir. Nah dem Leben. Das ein einziges Lied diesen Zustand hervorrufen kann. Ich staune immer wieder. Und nehme mir vor, mich immer daran zu erinnern, wenn ich einmal wieder zweifle. Mit so einem einfachen Stück Musik hole ich mir alles zurück. In wenigen Augenblicken.
Nichts ist unendlich, sieh das doch ein, singt er inzwischen Sie stützt das Kinn in die Hand und wird nachdenklich.

Seit heute haben Liebeslieder eine neue Dramatik für mich. Eine traurige.Liebe auf AUS.

Veröffentlicht unter Oktober 2011 Bewegte Tage | Hinterlasse einen Kommentar

Leaving?

Wann ging er denn endlich? Sie konnte die Situation kaum ertragen. Sie lief wie blind durchs Haus, während er sich auf den Abend vorbereitete. Nackte Panik ergriff sie. Was würde geschehen, wenn er allein unterwegs war? Sie kannte sich selbst kaum wieder. Doch, wenn sie ganz ehrlich war, diese Gefühle waren ihr nicht fremd. Wovor hatte sie solche Angst? Sie war nackt und griff nach ihrem Bademantel. Er sollte sie in dieser Situation so nicht sehen. Schutzlos. Ohne alles. Wie ausgeliefert. Jedoch war das rettende Kleidungsstück total verknotet. Plötzlich war ER da und entwirrte das Stoffknäuel, sie konnte es nicht verhindern. Endlich warf sie sich das Ding über. Sie lief die Treppe hoch und schmiß sich aufs Bett. In diesem Moment fühlte sie sich nirgends sicher. Er war dabei, sich umzuziehen, schick zu machen. Wo wollte er hin, was hatte er vor? Sie wollte sich verstecken, konnte das Warten auf den bevorstehenden Abschied nicht ertragen. Irgendetwas tief in ihr meinte, ihr Überleben hinge von seiner Anwesenheit ab. Es war fast wie eine Todesangst, was sie da spürte. Dabei fiel es ihr selbst meist ausgesprochen leicht, allein etwas zu unternehmen. Wie mochte es dabei IHM gehen? Erst kürzlich gab es dazu eine neue Theorie, die sie mithilfe einer tollen Frau herausgefunden hatte. Sie konnte seine Reaktionen seitdem ein kleines bisschen besser verstehen. Ein Trauma?  Es war nachvollziehbar. Verlustangst. Ein Gedanke schoss hoch und alle Energie schien sich in ihrem Kopf zu bündeln. Alles nur Projektion? Ihr eigenes Trauma? Man merkt es nicht, es sitzt ganz tief unten in der verletzen Seele.

Plötzlich stieg eine Erinnerung hoch. Eine Situation vor 11 Jahren fiel ihr ein. Es war in ihrer gemeinsamen Anfangsphase. Sie wohnten schon eine zeitlang zusammen. Plötzlich, an einem Samstag Morgen, sie konnte sich noch haarscharf erinnern an den genauen Tag, eröffnete er ihr, er würde wieder gehen. Heute. Jetzt. Sofort. Obwohl sie die ganzen dreiMonate gespürt hatte, dass etwas nicht stimmte, brach eine Welt für sie zusammen. Während er treppauf, treppab durch das Haus lief und seine Sachen ins Auto packte, lief sie Amok. Sie versuchte, sein Weggehen zu verhindern. Nach allen Regeln der Kunst. Sie weinte, schrie ihn an, sie klammerte. Erfolglos. Er machte einfach weiter. Sie dachte, sie müsse sterben. Sie schrie, weinte weiter, schüttelte ihn. Keine Reaktion. Wie eine Maschine, wie ein ferngesteuerter Roboter setzte er sein Handeln fort. Ließ sich durch nichts, durch gar nichts beeindrucken. Er packte weiter – und dann war er weg. Einfach so. Verschwunden aus ihrem Leben, verschwunden aus ihrem Traum der großen Liebe. Sie fiel aufs Sofa und empfand dumpfe Leere. Sie war völlig erschöpft. Sie starrte ins Leere und fasste es nicht. Nachdem sie eine lange Weile so gesessen hatte, dachte sie „nur raus“ und rief eine Freundin an, die gerade Ähnliches durchmachte. Gemeinsam fuhren sie in den nahegelegenden Wald und liefen stundenlang herum. Redeten sich den Kummer aus der Seele. Danach fuhr sie an den Fluß. Setzte sich auf eine Band und schrieb ihm einen Brief, nur für sich.

Sie schüttelte sich. Dass diese alte Geschichte immer noch so wirkte! Vielleicht war es auch nur ein Auslöser gewesen und hatte Gefühle ans Licht befördert, deren Ursache noch viel weiter zurück lag. Sie hatte eine Ahnung, der sie aber jetzt nicht folgen wollte. Wie wäre es mit Verzeihen? Schließlich hatte dann ja doch Alles ein gutes Ende genommen. Aber die Lüge damals, die war immer noch präsent. Er hatte ihre empfindsame Seele tief verletzt. Er hatte ihr nichts von seinen Auszugsplänen erzählt, jemand Anderem ja… das konnte sie nicht vergessen. Nicht einfach so.

Sie seufzte ganz tief und kam wieder in die Gegenwart zurück. Sie kauerte auf dem Bett und wartete sehnlichst auf den Moment, dass er endlich das Haus verließ. Dann konnte sie sich ihren Tränen hingeben – ein weiteres Stück verarbeiten- und meist auch schnell mit der Situation abfinden. Bisher war er ja immer wiedergekommen. Viele kleine und große Zeichen der Liebe gab es im Alltag, wenn auch so manche knurrige Bemerkung bei bestimmten Themen. Es war nur IHR Zweifel. Ihre Geschiche. Immer wieder forderte sie diese Bemerkungen heraus. Unbedingt wollte sie Dinge mit ihm besprechen, die ihn nicht wirklich so interessierten wie sie, mit denen sie ihn lieber in Ruhe lies…

Sie schaute aus dem Fenster in die vorbeiziehenden Wolken am Himmel und sah sie als Bild des Lebens, ihres Lebens, jedes Lebens. Alles zog vorbei. Nichts konnte man festhalten. Sie dachte an ihre Freundin, durch die sie zum Schreiben gekommen war. Wie es ihr wohl ging. So lange hatte sie nichts von ihr gehört… nichts wirklich Persönliches. Höchstens mal ganz kurz. Trotzdem war sie ihr ständig eng verbunden. Hörte sie hier und da sprechen, ihre Stimme war ihr sehr vertraut, nicht zuletzt durch die Woche am Meer im selben Zimmer. Manche Verbindungen sind einfach da. Auch wenn man lange nichts voneinander hört. Das unsichtbare Band ist geknüpft und nichts kann es zerreißen. War das von Frau zu Frau anders als von Frau zu Mann? Machte das gerade den Reiz einer Liebesbeziehung aus? Heute, heute würde sie endlich zum Telefonhörer greifen. Heute würde sie sie erreichen, da war sie ganz sicher. Sie war immer die Erste, die von ihren Geschichten erfuhr. Und meistens hatte sie einen wunderbaren Kommentar dazu. Sie war ihr so dankbar dafür! Und sie? Gab zuwenig zurück, fühlte sich immer im Rückstand. War soviel mit ihren eigenen Gedanken und Projekten beschäftigt.  Konnte sich schwer auf andere Texte einlassen. Ja, sie hörte gern Persönliches, Gespräche, Kontakt, ja- aber Konzentration auf einen Text, wenn er sie nicht von der ersten Zeile an faszinierte, das fiel ihr schwer. Sie dachte wieder an den besagten Abend, als sie diese Verlustangst besonders deutlich spürte. Noch immer schnürte es ihr die Kehle zu, egal wie sie versuchte, dagegen an zu kommen. Sie konnte nichts dagegen tun.

Plötzlich hörte sie ein Geräusch… ein Atmen, einen Schnuffelton, leise neben ihr… leise Musik drang an ihr Ohr, Flimmerndes Herz… Lampenfieber. Gitte sang. Nur sehr langsam wurde sie wach, wie nach wochenlangem Schlaf. Sie spürte den Schweiß auf ihrem Rücken. Sie blinzelte, es war noch halb dunkel. Er lag brav neben ihr und griff zärtlich nach ihrer Hand.

War alles nur ein Traum gewesen?

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Berühmt ?

Sie rieb sich die Augen und blinzelte in den Morgen. Hatte sie geträumt? Es schien so realistisch… Sie streckte sich und gähnte. Das Morgenrot leuchtete am Horizont, die Sonne würde gleich hervorkommen und den Tag lichter werden lassen.
Sie fühlte sich noch halb wie in Trance. Was für ein Traum! Sie war berühmt gewesen, ein richtiger Star. Das Telefon stand kaum still, vor der Tür drängte sich die Presse. Sie hetzte von einer Veranstaltung zur nächsten und kam kaum zur Ruhe. Durch die Stadt konnte sie nur inkognito gehen, mit Hut und grosser Sonnenbrille, und selbst dann wurde sie von hartnäckigen Fans hin und wieder erkannt. Einfach essen gehen in ihr Lieblingsrestaurant? Kaum möglich, höchstens zu ganz ungewöhnlichen Zeiten- und selbst dass bekamen schlaue Verehrer heraus. Sie seufzte tief. War es das, was sie sich immer gewünscht hatte? Keine ruhige Minute, nicht mal einen Tag faul auf dem Sofa oder auf der Liege im Garten verbringen, nichts tun, nur in den Himmel schauen, den ziehenden Wolken nachblicken, dösen, chillen, wie es ihre Tochter nennen würde?
Sie drehte sich noch einmal um und schloss die Augen. Vor ihrem inneren Auge lief der Traum ab wie ein Film. Sie, permanent im Mittelpunkt, jede ihrere Handlungen von -zig Fans beobachtet, bewertet, bestaunt oder kritisiert? Ja, wo Verehrer waren gab es selbstredend auch Neider oder Menschen, die sich abfällig äusserten über ihr Tun. Jede Menge Verehrer und Fans aber kein Privatleben… oder nur unter ganz schwierigen Umständen…wollte sie das wirklich? Klar, Anerkennung konnte sie nie genug bekommen, das war ihr schon lange klar. Aber um diesen Preis? Sie öffnete die Augen wieder und schaute in die Realität. Da war sie, ausgestattet mit vielerlei tollen Gaben, von allerhand Menschen bewundert, die sich freuten, wenn sie eine angenehme Atmosphäre, einen kommunikativen Raum öffnete und ihr dies auch auf vielfältige Weise dankten. Sogar schriftlich. War das nicht genug? Was wollte der Traum ihr sagen?
Sie holte noch einmal tief Luft und streckte sich. Ein neuer Tag wartete. Bisher hatte sie immer gedacht, sie wollte reich und berühmt sein. Sie würde das noch einmal überdenken. Reich allein wäre doch auch in Ordnung. Sie schmunzelte. Mit diesem Gedanken schwang sie sich aus dem Bett, um das Geschenke eines neuen Tages entgegenzunehmen.

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Der Wunschengel

„Was es jetzt braucht, ist eine gute Planung“, sprach der Engel. Er wunderte sich selbst, wie dieser auf eine Art technische Begriff in seinen Wortschatz gelangt war. „Du hast 3 Wünsche frei“ sprach er weiter… „Ich bin ganz für Dich da! Was möchtest Du?“ Gute Feen und Engel waren dem Mädchen schon ein paarmal begegnet, aber noch nie hatten sie sich so großzügig gezeigt. Das kleine Mädchen legte das Kinn in die Hand und schloß die Augen… „Ich möchte, dass die Liebe mein Leben bestimmt… die Liebe zu meinem Mann, zu meinen Kindern, zu meinem Beruf, zu allen Menschen, die mir begegnen. Zur ganzen Welt mit allem, was dazu gehört. Liebevoll möchte ich durch dieses Leben gehen.“
Sie lächelte und wusste sofort, dies war ihr wichtigstes Anliegen, daher kam es an erster Stelle und ohne lange zu überlegen. „Dieser Wunsch sei Dir erfüllt!“ Auch der Engel schien sich über diesen Wunsch zu freuen, denn Liebe ist das Wichtigste im Himmel und auf Erden, und die Engel und die guten Feen kommen auf die Erde, um Liebe zu verteilen und für Harmonie zwischen den Menschen zu sorgen. Sofort fühlte sich die Kleine von Innen wohlig zufrieden, und diese Gefühl wuchs und wuchs und erfüllte sie alsbald von den Zehen bis in die Haarspitzen.

„Gut, weiter, was noch?“ drängte der Engel mit sanftem Nachdruck, denn er hatte wie immer nur eine begrenzte Zeit, die er auf dieser Erde verweilen durfte, dennoch war er in diesem Moment ganz da.  „Ich möchte meiner Berufung folgen, nur noch meiner Berufung. Ich möchte Menschen zusamenbringen, Menschen helfen, voranzukommen, Menschen inspirieren und wertschätzen für ihre Qualitäten… wenn sie bei mir waren, sollen sie ein Stück leichter ihren Weg gehen. Wenn sie selig lächelnd weitergehen, das ist mein grösster Lohn!“

„Auch dies sei Dir gewährt“ sprach der Engel. „In der nächsten Zeit wird sich alles dahin entwickeln, zur Zufriedenheit aller, die damit zu tun haben. Es wird nicht sofort vollständig da sein – aber in ein, zwei Jahren, vielleicht schon früher,  wirst Du diesen Zustand vollkommen erreicht haben, und auf dem Weg dorthin wird er immer intensiver. Du wirst Dein Ziel nicht aus den Augen verlieren, dafür sorge ich und begleite Dich aus der Ferne! Denk immer dran, wenn Du einmal unzufrieden bist und Dinge erlebst, von denen Du glaubst, dass sie nicht auf diesen Weg passen, ich bin da, ich schaue und sorge dafür dass es so kommt wie es Dein Herzenswunsch ist! “

Die Kleine – zu Eurem Verständnis –  ich nenne sie so, auch wenn sie gar nicht mehr so klein ist… aber auf eine Weise ist sie wie ein Kind, das staunend vor einem grossen Geschenk steht und sich noch nicht traut, es weiter auszupacken. Bisher hat sie nur die große rote Schleife ein ganzes Stück aufgezogen… was sich an Wertvollem noch im Paket verbirgt, ist nur zu einem kleinen Teil sichtbar geworden Mehr war bisher noch nicht möglich. Die Kleine hat Tränen in den Augen und fühlt eine große Dankbarkeit, ihr Bauch ist ganz warm und es ist, als fließe Sonnenlicht durch ihren ganzen Körper Ssie lächelt ihren Engel an, der in diesem Augenblick auch schon nach dem dritten Wunsch fragt.

Da kommt sie plötzlich ins Stolpern… eigentlich wünscht sie sich noch, reich zu sein, so, dass es sich sehr gut leben lässt, ohne finanzielle Sorgen- und dazu, dass sie und alle um sie herum gesund und munter sind. Vorsichtig äussert sie ihre Gedanken. Der Engel runzelt die Stirn, nur ein kleines bisschen, so wie es bei einem Engel eben überhaupt möglich ist. Stirnrunzeln ist nämlich eigentlich gar nicht in ihrem Repertoire enthalten. „Was machen wir da?“ Er überlegt und gleichzeitig weiss er, er muss sich sputen, denn er hat nur noch wenige Minuten um auf der Erde zu bleiben.

„Was ist das Wichtigste“ fragt sie, „entscheide klug und weise! Die Kleine überlegt, denkt an die Geschichten, die sie in jüngster Zeit gehört hat von Bekannten unf Freunden. „Ich wünsche mir Gesundheit!“ sagt sie, ohne lange weiter zu überlegen. „Schön“ sagt der Engel und hat selbst ein Tränchen im Auge, die Stirnfalten legen sich. „Und weil Du Dich so und nicht anders entschieden hast, schenke ich Dir den Reichtum noch dazu! Du und Deine Familie- und alle die Du liebst-  werden lange fit und gesund sein, und dazu wird es Euch auch an nichts Materiellem mangeln.

Kaum hatte er dies gesagt,  schwand seine körperliche Gestalt mehr und mehr. Kurz darauf war nur noch ein Lichthauch von ihm zu sehen, eine goldschimmernder Wolke, die sich nach und nach auflöste und gen Himmel davon schwebte.

Die Kleine schaute voll Erstaunen hinterher. Zurück blieb ein in dieser Dimension ungekanntes  Gefühl riesengroßer Dankbarkeit, Freude und Zufriedenheit- und auch der Liebe, die sie fortan Tag und Nacht, Stunde um Stunde begleitete…

Es gibt doch noch Wunder dachte sie, auch in dieser Welt!

 

 

 

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Im Urlaub ticken die Uhren anders

Ihre Lieblingsbeschäftigung? Bei Regen im Strandkorb sitzen und schreiben zum Beispiel. Weils eben mal regnet. Und wenn es zu heftig wird mit dem Regen, kann man ja ins Wohnzimmer wechseln. Wenn man vorher die Sonne fürs Frühstück und Strandgang genutzt hat – natürlich inklusive baden in den Wellen – ist das gut auszuhalten, viel besser, als wäre man nur wegen des drohenden Regens zuhause geblieben.

Sie lässt ihre Gedanken schweifen.

Was macht ihren Urlaub aus?
Was ist anders als im Alltag zuhause?

Heute morgen zum Beispiel.. Gerade hatte sie den Frühstückstisch gedeckt und wollte nur kurz frische Luft schnappen, öffnete dazu die Terrassentür.. Die Sonne schien und es war angenehm in ihrer Wärme, also schnell die Decke auf den Tisch, die Kissen auf die Stühle, die Frühstücksutensilien nach draussen. Draussen frühstücken. Das ist eins der Dinge, die im Urlaub zählen. Ebenso ausschlafen, eine Kuschelrunde und nochmal umdrehen. Wenn allerdings das Thermometer um 7h bei 20 grad steht, wird das ausschlafen verschoben, dann gehts aufs Fahrrad und zum Strand. Das morgendliche Bad macht munter und den richtigen Appetit! Sinkt die Temperatur auf 15 grad ab, wird man kreativ und der tagesplan umgestellt.
Anpassungsfähigkeit ist alles, besonders bei einem Nordseeurlaub im Herbst. Ach richtig, wir haben ja August. Das merkt man so gar nicht wirklich. Diesmal muss tatsächlich manchmal alles herhalten, was der Koffer hergibt, ein shirt, ein dünner Pullover und drüber noch ein dicker Vliespulli darüber, denn nach dem Baden mag sie es warm und kuschelig, besonders oben herum. Welch ein Unterschied zu letzter Woche, als wir um 8 im T-shirt zum Strand fuhren. Da war noch mehr Sommer. Ihr Blick fällt aufs Thermometer, nur noch 13,7 Grad. In eine Decke gekuschelt sitzt sie auf dem Sofa, die Füße immer noch kalt.

Zurück zum Thema.

Lesen, ja, das auf jeden Fall gehört dazu! Eine Auswahl von einigen Büchern, um festzustellen, dass sie doch nur eins schafft, immerhin eins mit über sechshundert Seiten. Der Abschied vom Leistungsdruck, der könnte gut dazu gehören. Musse. aber es ist eben nicht einfach anders, wie wenn man einen Schalter umlegt. Ins Auto. Auf die Fähre. Auf die Insel. Alles anders? Nein, was 364 Tage gewohnt ist ist nicht an 21 Tagen ganz anders. Zumindest ein Teil bleibt.
Aber auch dies ist jetzt eher möglich: Einen späten TV Film gucken, wenn es nicht draussen den Sternenhimmel zu bestaunen gibt. Schlemmen in dem einzigartigen Cafe mit dem unvergleichlichen Kuchen. Auf einer Bank sitzen und die Vögel im Watt beobachten oder das Wasser, wie es langsam ansteigt, in kleinen Wellen an die Küste schwappt, in seinem ureigenen Rhythmus.

Ihr Blick fällt aus dem Fenster. Der Regen nimmt zu.

Genauso, wie es das Regenradar heute morgen angezeigt hat. Normalerweise hält sie nichts vom gucken der Wettervorhersagen. Sie nimmt es wie es kommt und geht davon aus, das es schön bleibt, wenn es schön ist. Heisst in diesem Fall: „sonnig und warm“ Ist das die rosarote Brille, die er ihr manchmal vorhält, aufzuhaben? Bisher ist sie damit gut gefahren. Sie hält einen Moment inne und atmet tief durch.
Was gehört noch dazu? Einfach in den Tag hineinleben, nichts planen. Alles auf sich zukommen lassen. Sicher, ein paar Highlights gibt es schon, die sie gern plant und auf die sie sich freut, die Kultband John Law zum Beispiel, spielt schon seit 45 Jahren zusammen, zweimal hatten sie das Vergnügen in diesem Urlaub. Kurkonzert mit der Blaskapelle, na ja, ist schon ganz nett, muss aber nicht. Blaue Maus? gehört unbedingt dazu! DIE Kultkneipe der Insel. Kino natürlich, das alte und doch so schöne Norddorfer Kino. Wenn man Pech hat setzt sich ein nicht mitdenkender Riese vor einen und man sieht nur noch Puzzlestücke der Leinwand und damit des Films. Sie erinnert sich an Ludwig den XIV. Sie sass mit ihrer Freundin ganz vorn und wurde von einem Lachanfall erfasst, den sie nur mühsam unter Kontrolle bekam.

Und weiter?

Ein Sonnenuntergang am Strand. Der Besuch in der Bücherstube. Eins dieser genialen Fischbrötchen in Nebel. Der Gästechor. Ein Gottesdienst. Eine Fahrradtour am Watt entlang. Ein Tag am Strand mit Strandkorb und ganz viel Baden.

Manchmal reichen selbst drei Wochen nicht, alles mitzunehmen. Bei der Ankunft scheint es eine unendlich lange Zeit mit unzählbaren Möglichkeiten, gegen Ende fällt ihr ein, was sie eigentlich noch alles wollte…

Sie schaut wieder aus dem Fenster, der Regen hat etwas nachgelassen. Inzwischen sind ihre Füsse wieder warm. Eine knappe Stunde drinnen, dann zieht es sie wieder hinaus.

Wo der Blick in die Weite keine Grenzen kennt.

Wo der Horizont weiter entfernt scheint. Hinaus an die Luft.
Diese unvergleichliche, tolle Nordseeluft. Spätestens morgen scheint bestimmt auch wieder die Sonne!

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Jule spaziert nach Wittdün

Ah, es ist endlich soweit! Herrchen nimmt meine Leine vom Haken, wir gehen raus ! Es wir daber auch Zeit, mir wurde das herumliegen schon ganz schön langweilig. Ich schaue ungeduldig zu, wie Herrchen und Frauchen noch einige Sachen einpacken. Endlich ziehen wir los! Ich versuche, sie zu einem flotteren Gang zu bewegen, indem ich ordentlich an meiner Leine zerre, aber das gefällt ihnen nicht und sie sagen,  ich soll „bei Fuss“ gehen. Dabei ist es viel schöner, einfach immer ein Stückchen vorauszulaufen.. dann kann ich auch mal flott nach vorn flitzen, wenn ich etwas Interessantes entdecke. Na ja, heute geht das wohl nicht. Dabei sind unterwegs so viele andere Tiere zu sehen, die würde ich doch gern mal aus nächster Nähe betrachten! Am Strand hab ich sie manchmal verfolgt, aber leider können sie fliegen, und kurz bevor ich ganz nah dran bin, hauen sie immer ab.

Unterwegs gibt es auch die schönsten Gerüche. Irgendwann machen wir Pause an einem kleinen Hang, da sind viele kleine Erdlöcher. Ich stecke meine Nase in einige hinein. Das riecht so spannend! Kommt da nicht mal ein kleines Häschen heraus? Herrchen hat mr schon Häschen gezeigt, aber ich darf nicht mit ihnen spielen. Dabei bin ich bestimmt genauso schnell und ein kleiner Wettlauf würde ihnen bestimmt auch großen Spass machen!

Irgendwann machen wir eine Pause, Herrchen und Frauchen essen etwas, ich krieg leide nix ab, Herrchen meint, ich werde sonst zu dick! Na ja, dann lege ich mich eben ins Gras und döse ein bisschen vor mich hin. Ab und zu fällt ein Krümel herunter,  den ich mir schnell schnappe.

Dann gehen wir weiter, und ich muss sagen, eine ganz schön lange Tour machen wir ja heute! Immer wieder gibts was Neues zu schnuppern, und ab und zu kommt auch ein Kollege vorbei, also ein Hund, manche kommen näher, andere halten Abstand.

Später gibt es nochmal irgendwas zu essen, und da kriege ich sogar 3 kleine Leckerlis, das ist ja nett! Dann steigen wir in so ein Riesenauto, wo ganz viele Menschen drin sind, das ist sehr aufregend. Bei mir sitzt ein kleiner Junge, der mich streichelt und glücklicherweise kann ich auch während der Fahrt aus dem Fenster schauen.

Als wir wieder zuhause sind, bekomme ich endlich mein Fresschen, das wurde aber auch Zeit! Dann gibts ordentlich Wasser und danach kann ich mich ausruhen und endlich schlafen!

 

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Wie von selbst

Ich liebe Geschichten, die sich wie von selbst entwickeln. Bei denen man am Anfang nicht ahnt, wo sie enden. Sie beginnen mit einem Satz, der überall stehen könnte. Eingeritzt in eine Baumrinde zum Beispiel. In den Sand geschrieben. Auf den Asphalt gemalt. Mit zartem Finger auf einen nackten Rücken gezeichnet, zärtlich, behutsam. „Schön dass es Dich gibt“ oder „Laß uns in die Sterne schauen“. Ich schliße die Augen und denke an den vergangenen Abend. Nirgends sind die kleinen und großen Lichtpunkte klarer zu sehen als hier am Meer. Kaum eine Lichtquelle stört beim Betrachten der über 100 Millionen Kilometer entfernten Himmelskörper. Grandios. Vielleicht gibt e heute wieder eine Sternschnuppe und ich kann mir etwas wünschen. Was wünsche ich mir wirklich? Was ist mir wichtig? Liebe, Gesundheit und dass sich einige meiner Träume verwirklichen. Und die weniger spektakulären Wünsche. Schönes Wetter, ein gutes Buch. Sätze, in denen ich mich wiederentdecke. Wie in der Geschichte „Als sie das Buch aufschlug“ So ein Satz könnte auch so lauten.. Diesmal wollte sie sich richtig erholen, allen Alltag hinter sich lassen. Abschalten eben. So wie es -zig Anzeigen von Reiseveranstaltern versprechen. Fliegen Sie los, schalten Sie ab vom Alltag. Alles leere Versprechungen? Sie schaute in den Himmel. Der grosse Wagen war deutlich zu sehen. Auch großer Bär genannt. Wie wäre es mit diesem Wagen zu reisen, in die Tiefen des Weltalls so wie Captn Kirk der Enterprise? Lässt er alles hinter sich? So einfach ist das nicht! Und manchmal wünschte ich, ich wäre wie mein Hund. So einfach. Tobt stundenlang wie ein Wilder, jagt am liebsten dem Ball hinterher, folgt und treu überall hin. Legt sich dann schlafen… und wenn er ausgeruht ist beginnt das Spiel von vorn. Sie macht sich anscheinend keine Gedanken, wie sie die Zeit am besten, am sinn-vollsten verbringt. Zugegeben, sie hat auch weniger Auswahl als ein Mensch. Und sie kann nicht alles, was sie will, zum BEispiel wenn sie an der Leine ist. Aber sind wir nicht auch oft an einer unsichtbaren Leine? Die GEschichte der Fösche fällt mir ein, die in einem Glas mit Deckel eingesperrt sind, sie springen eine zeitlang hoch und stoßen immer gegen den Deckel. Selbst als dieser weg ist, springen sie nicht höher, denn sie sind es so gewohnt. Sie kommen gar nicht auf die Idee, dass das Hindernis verschwunden sein könnte. Wie oft geht es uns auch so? Von der großen Lebenstorte leben wir oft nur ein, zwei Tortenstücke. Die anderen bleiben unberührt auf dem Teller, wir kommen gar nicht auf die Idee, sie anzurühren, wir nehmen sie manchmal nicht einmal wahr.  Oder sie scheinen wie hinter eine unsichtbaren Grenze. Was wäre, wenn wir plötzlich ein ganz neues Stück auf unseren Teller legten? Es würde sich sehr ungewohnt anfühlen und vielleicht Angst machen. Wir würden es ganz vorsichtig probieren, es auf der Zunge zergehen lassen und erst wenn wir merkten, der Geschmack ist gut, würden wir uns trauen, ein grösseres Stück zu nehmen, uns weiter vorzuwagen. Was, wenn sich erst der ganze Geschmack  entfaltet und uns eine neue Welt eröffnet!? Dann würde es uns leichter fallen, auch ein weiteres Stück zu kosten- und wir würden am Ende noch die ganze Torte essen, sprich, alle Möglichkeiten ausschöpfen. Welch gandiose Vorstellung! Und eine kleine Geschichte, begonnen mit einem Allerweltssatz, erschließt uns das ganze prallvolle Leben!

 

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Der Wälzer

Für diese freien Tage habe ich mir IHN vorgenommen, den dicken Wälzer. Von meiner Freundin wärmstens empfohlen schlage ich den Prolog auf. Schon der erste Satz führt mich tief in die Seele des Protagonisten „Meine Heimat ist meine Wunde, aber sie ist auch mein Ankerplatz, mein sicherer Hafen“ Welch ein Satz! Alles und Nichts liegt darin. Die ganze Tragik eines Lebens. Ich übersetze „Meine Heimat“ mit „mein Zuhause“ formuliere um, und schon ist es MEIN Satz. Der Kommentar eines Freundes: Das ist wohl bei Vielen so! Ich fühle mich verstanden und wärme mich am Gleichklang. Bei aller Tragik, den die Ausage enthält. Und ein paar Seiten später ging es weiter… „Hinter uns lag ein Winter dumpfer Ernsthaftigkeit, in dem die Restbestände aller Illusionen und hochfliegender Träume aus meinen frühen Zwanzigern dahingewelkt und abgestorben waren, und für meine Träume hatte ich keine inneren Kraftreserven mehr“.
Ein genial geformtes Wordgebilde, aber das richtige als entspannende Urlaubslektüre?
Ich wollte es ja so. Einfach mal ent-spannen und nicht sinn-ieren. Nichts für mich. Jedenfalls nicht dauerhaft. Tiefe musste sein, war lebensnotwendig. Abschalten – eher schwierig. Kleine Tricks wie „tief in den Bauch atmen“ halfen da schon manchmal. Man hatte mir allerhand weitere Ratschläge mitgegeben, wie, ich solle den Computer zuhause lassen und das Handy und so weiter. Und ehrlich gesagt, machmal hatte ich jetzt das Gefühl, das wäre genau richtig. Nur nicht in diesem Moment, wo ich den Rechner für etwas nutze, was ich LIEBE. Schreiben nämlich. Ja, das geht auch mit Papier und Stift. Aber eben auch am Laptop. Ich mag das. Selbstbestimmt. Was stört sind unerwartete emails, die dann nach Beantwortung rufen, die ich im Moment nicht beantworten möchte, die ich aber dann doch beantworte. Heute jedenfalls. Morgen? Ein neuer Tag. Ein neuer Versuch. Richtig abschalten. Den dicken Wälzer zu lassen? Oder nur die beflügelnden Sätze herauslesen.
Alles liegt an mir, wie ich es (an)nehme, (zu)lasse. Jeden Tag neu.

So viele Möglichkeiten!

 

 

 

** Die Zitate stammen aus „Die Herren der Insel“ von Pat Conroy, verfilmt mit Barbra Streisand und Nick Nolte

 

 

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Elektronik Tag

Früher kamen wir ohne Fernseher, Radio und Computer aus. Nur Wind, Sonne und Meer. Und heute? Der erste Urlaubstag vergeht mit nur wenigen Worten, elektronik-vernarrt, schau mal, was der hier kann und sieh mal, was ich hier habe! Den Unendlichkeiten der Software und des Internets scheinen keine Grenze gesetzt. So viele Progrämmchen! Ansonsten hier und da ein Klingelsignal oder ein „ping“ das eine sms ankündigt. Ich könnte ihm ja eine email senden? Dazu müsste ich aber erst ein Konto verknüpfen.. Wie ging das? Na ja, zuerst mal die 55 besten APPs durch schauen und die wichtigsten installieren. Das kann ja nicht so lange dauern! Höchstens ein paar Stunden. Während dessen hat ER dänisches Fernsehen auf seinem Android Handy aufgespürt. Es gibt so viel zu entdecken.

Ab und zu ein Blick aus dem Fenster, mit dem wir unser Stubenhockerdasein-ok bestätigen.. das Wetter ist nach wie vor wenig einladend, feiner Nieselregen und bedeckter Himmel. Ein Glück? Nur unseren Hund scheint die Feuchte von oben nicht zu stören, er bewegt sich immer wieder nach draussen und legt sich auf die Wiese. Oder mag sie velleicht nicht soviel Elektronik um sich herum?

Irgendwann am Nachmittag raffe ich mich auf, komm, lass uns raus, zum Strand. Frische Luft, es wird Zeit! Schweren Herzens schalten wir alles aus und stecken die Nasen in den Wind. Endlich! Mein uk Bad (ultra-kurzes) im Meer bringt mich in die Gegenwart, die Wellen sind wirklich hoch!Das Wasser spült die Technik weg, Natur pur ist doch so viel  schöner!

 

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Nun gehts los

Es war schon etwas gewagt, am Tag der geplanten Abfahrt noch einen Abstecher in den Elektronik-Markt zu machen, um mal eben ein ipad zu kaufen. Heute morgen schien es klar, dies Gerät sollte es sein. Ein kleiner, unscheinbarer Karton, weiss natürlich! Schon daran war das Besondere zu sehen, dass diese Produktfamilie auszeichnet. Der Erwerb dieses Teils steigerte die Aufregung und Urlaubsvorfreude!

Zuhause angekommen um 12h, wie geplant, schnell das geniale Gerät auspacken und zum aufladen anschliessen. Nun aber wirklich endlich packen für den Urlaub! Die letzten Tage waren mit dem ganz normalen Alltag vergangen, meine Veranstaktungen, die Firma. Gestern dann wie gewohnt mit meiner Freundin zusammen sitzen, dann zur Vernissage.
Ein paar Kleidungsstücke lagen schon bereit.. die Kleidung war einzupacken war das Wenigste für mich. Wichtiger für die freie Zeit war für mich die geistige Nahrung, einige Bücher, Notizen, alte Tagebücher. Stifte und Papier, Tarotkarten.

Nach zweieinhalb Stunden war ich tatsächlich abfahrbereit. Zwischendurch auf die Uhr geschaut, hatte ich nicht (mehr) daran gegaubt, pünktlich fertig zu werden. Ich hatte IHN um Unterstützung gebeten, die Kühltasche zu packen. Alles ging ohne jeglichen Streit ab, was mich sehr beglückte, selbst lief ich hin und her zwischen Koffer und der Box mit den Büchern, dem Rucksack und hin und wieder einem Wort, ein paar Sätzen mit meiner Tochter, die zuhause bleiben würde, weil sie demnächst ihre Lehre beginnen würde. Schluchz, Abschiedsschmerz! Netterweise übernahm sie es, die letzten paar Stücke für mich zu bügeln, was mich sehr erfreute!

Das Wetter war nicht gerade einladend, bei Regen ging es los, dazu war viel Wind angesagt. Als ich fast pünktlich zur geplanten Abfahrtszeit im Auto saß, war ich recht müde. Aber schlafen, nein, heute nicht! Der erste Stau kam schon nach ca. einer halben Stunde und etwas später noch einer..  Würden wir die Fähre erreichen? Ich war sicher. Würde sie denn ablegen, bei dem Sturm?

Wir hatten „die Kleine“ gebucht, den Weg über die Halligen.. egal, irgendwann würde sie uns hinbringen, auf die Insel, unsere Insel!

Die Staus konnten uns nicht viel anhaben, wir schafften sogar noch den Einkauf in der Kleinstadt kurz vorm Fährhafen und waren pünktlich dort. Hier war er erst richtig zu spüren, der heftige Wind. Unterwegs waren wir noch von Häusern und Land geschützt. Alles wirkte normal und der Abfahrt schien nichts im Wege. Erstmal eine Jacke aus dem Auto organisieren, die war hier nötig! Wie gern lies ich mir den Wind um die Nase wehen! Heimatliche Gefühle kamen da auf. Dazu der Urlaubsbeginn, eine ganze lange Zeit würden wir dableiben. Freizeit, Luft, Sonne (hoffentlich!), Wasser!

Nicht lange danach legten wir ab, im Laufe der Zeit wurde die See rauher und es schaukelte heftig, besonders auf dem letzten Stück. Die zweite Hallig konnten wir nicht anlaufen, der Anleger lag unter Wasser. Unsere Mitfahrer, die gerade dorthin wollten, waren leicht genervt. Für uns war es schön, so kamen wir früher an und damit auch zum Dorffest, dass doch gerade heute stattfand! Ein Gruß hier und da, Blicke in bekannte Gesichter, die erste Wurst, das erste Urlaubsbier.. schön, wieder hier zu sein!

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