Nordsee Nachtgedanken

Sommer an der Nordsee Mitte April. Und es fühlt sich an wie im schönsten Juli! Kein Wind, den ganzen Tag strahlend blauer Himmel und Sonne, das Thermometer steigt auf Mitte zwanzig Grad. Unfaßbar! Nur die Wassertemperatur liegt noch bei 10 Grad und passt zum Frühling. Es wäre noch schöner, wäre da nicht dieser Zaun, den es zu streichen gilt, bevor er auseinanderfällt. Eigentlich wollte ich mich nur noch ent-spannen,  nachdem ich den ganzen Tag telefoniert hatte- nicht zum Vergnügen (oder doch? ja, es hat auch viel Spass gemacht) , sondern für Akquise, aber ich würde es doch vorziehen, das bei Regenwetter in der Stadt zu tun.
Das Streichen ist ja gar nicht das Problem, aber das den Zaun umwuchernde Dünengras und zum Teil auch fehlendes Werkzeug. Eine Grasschere zum Beispiel. Nun ja, es muss auch so gehen. Also ran und das Gestrüpp eben so gut es geht mit der Rosenschere entfernen. Dann geht es los! Aber.. wie geht bloß dieser Farbkanister auf? Die Anleitung auf dem Deckel, die aus einer Zeichnung besteht – die „1“ und die „2“ deute ich wohl nicht richtig. Dazu ist das Zeug sehr giftig. Also aufpassen! Man muss doch nur den Nippel durch die Lasche ziehn? Weit gefehlt. Ich drehe, ziehe, versuche die Zeichnung neu zu deuten, drehe nochmal, dann kräftiger. Zack, habe ich den kompletten Verschluss in der Hand. So war es eigentlich nicht gedacht. Aber nun ist sie endlich auf- leider spritzt auch gleich die braune dünne Flüssigkeit heraus.. ich bringe schnell den Hund in Sicherheit. Das Umfüllen in die kleine Dose gestaltet sich auch schwierig. Später fällt mir ein, dass wir ja gestern eine 1-kg Gemüsedose hatten.. na, die kann ich ja dann morgen verwenden. Nun gehts aber wirklich los. Die Farbe, die eigentlich ein Holzschutzmittel ist, ist wie gesagt sehr dünn. Erstmal einarbeiten. Mit fortschreitendem Erfolg gehts dann ganz gut voran und ich pinsele ich den Zaun fast professionell an. Nach ca. 2 Stunden sind die ersten Meter geschafft und ich bin zufrieden. Inzwischen ist meine Tochter von ihrem Ferienjob zurück, ich höre sie auf der Terasse telefonieren. Endlich Feierabend!

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Ja UND Nein

Sie kannte das, dieses Hin und Her – ja oder nein. Und was hatte sie sich gesagt? Wenn sie kein klares JA spürte, dann hiesse es nein. Und dennoch war da jetzt dieses Schwanken. In einem Moment ein klares JA, ein paar Stunden später traten Zweifel auf. Wie sollte sie entscheiden? Da lockte auf der einen Seite ihre Insel, für ein paar Tage allein, Luft, Sonne, Ruhe.. einfach nur tun, was sie wollte. Sie erinnerte sich an die Zeit vor fast genau einem Jahr. ER blieb noch zuhause, weil er zu einem Fußballspiel eingeladen war. SIE fuhr schon vor, auf IHRE Insel. Kurz vor der Abreise eine grosse Unsicherheit, was wollte sie da, allein? Was für eine Schnapsidee! Als sie ankam blieb dieses Gefühl. Auch der Hund spürte es und lief suchen umher. Doch schon am nächsten Tag begann sie, die Zeit zu geniessen. Ihre Zeit. Es war einfach nur ungewohnt. Ihr fielen die 4 Fragen ein. Was war wahr, woher wusste sie es – und vor allem: wie wäre es , das Ganze umzudrehen und das Gegenteil zu behaupten. Wie hiess überhaupt die Frage oder die Behauptung, die am Anfang stand- und was stand dann am Ende? Fragen über Fragen.
Was war ihrs, was nicht? Letzten Ende alles ihrs, denn alles nur ihr Gefühl. Nun ja, sie wusste, dass er gern mit ihr zusammen singen würde. Das er sie vermissen würde. Und sie ihn auch. Sie kannte das, bereits mit jedem Kilometer, den sie sich entfernte, stieg die Sehnsucht. Erinnerungen an alte Zeiten, meine Güte, was für Gefühle..Und war nicht gerade das einmal wieder gut für sie beide? Für die BEZIEHUNG? Sie seufzte kaum hörbar und schaute in den Morgenhimmel. Zwei sich kreuzende Kondensstreifen von Flugzeugen zierten das zarte Blau. Kreuzten sich ihre Wege nicht immer nur einmal flüchtig, um dann in eine andere Richtung weiterzuziehen? Liefen sie parallel – oder verschmolzen sie manchmal zu einem? Diese Sehnsucht nach Freiheit, die Lust, etwas allein zu tun- und gleichzeitig de Wunsch nach Harmonie und Verschmelzung, nach Austausch, gemeinsamen Aktivitäten und Nähe? So wie am vergangenen Samstag das gemeinsame Frühstück, einmal woanders, bei Sonnenschein, umgeben von vielen Menschen (für die wieder einmal der Hund der Star war ;-)) allein das schon ein Grund, rauszugehen und die Freude zu erleben, die sie immer wieder hervorrief. Sie hatte es sehr genossen. Aus ihrer Idee, die an einem seidenen Faden hing, da sie zuerst nachgegeben hatte, war durch sein JA Realität geworden und sie war sehr dankbar.
Also, was nun? Schließlich ging es nur um 3, maximal 4 Tage unterschiedlicher Wege. Wäre da nicht auch das Singen, wozu sie -eigentlich- beide ja gesagt hatten. Aber auch das konnte kein Grund sein, hier zu bleiben, oder? Wie sie es auch betrachtetet, sie kam zu keinem Ergebnis.
Noch einmal blickte sie in den Morgenhimmel. Aus dem Kreuz war nun ein X geworden. Noch eine kleine Drehung zueinander und die beiden Streifen würden zu einem verschmelzen. Ein Bild für das Leben, mal parallel, mal auf einer Spur, dann eine Begegnung an einem Punkt. Sie brauchte noch Zeit.

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high and low, fast and slow

Sie schaute auf das weisse Textfeld vor ihr auf dem Bildschirm. Wie sollte man das in Worte fassen? Gestern high fly energy, heute stückweise dieses Absacken in einen müden Alltagstrott. Das Treffen mit der Freundin hatte ihr die Lichter ausgemacht. Wer würde sie wieder anzünden? Das musste sie wohl selbst initiieren.
Ein ganz normaler Abend. Fernsehen. Hochgelegte Füsse. Langeweile? Ihr grösster Feind! Nichstun. Muße? Das wär ja mal was. Was würde sie jetzt tun wenn sie tun könnte, was sie wollte? Wieso konnte sie es nicht einfach tun? Was hinderte sie? Wer verbot es ihr? Sie dachte an morgen, der erste andere Mittwoch. Mal wieder ein neues Arbeitszeitmodell. Sie konnte sich noch gar nicht so recht darauf freuen. Ob es sich änderte, wenn sie Verbindung aufnahm mit einer der Coaching-Kolleginnen? Führen von aussen. Klang gut! Freiräume und doch in Verbindung zur Firma. Und ihre eigenen Projekte. Gleichzeitig die Sehnsucht nach einem ganz anderen Tag. Mit einer Freundin oder Geschäftspartnerin treffen, sich gegenseitig inspirieren (lassen).. Immer noch ein Rest Bedauern, dass es mit der Urlaubswoche vorläufig nichts werden würde. Gleichsam viele spannende Termine, auf die sie sich freute.
Nach wie vor schleppte es mit ihrem Projekt. Ließ sie es nicht wirklich los? Dabei war es doch eine geniale Woche, oder? So viel Abwechslung. Die Vorbessprechung, die Telefonkonferenz. Das meeting heute morgen in der neuen (Führungs)position, das war doch total ihr Ding. Und es war super gelaufen. Richtig gut. Das konnte richtig etwas werden mit dem neuen Führungsteam.
Das Leben lebt doch von Abwechslung, up and down. Nach wie vor konnte sie die ruhigeren Phasen nicht gut ertragen. Imme 100% power, das liebte sie. Austausch, Kommunikation, Inspiration. Dann lief sie zu Höchstleistungen auf.
Na ja, für diesen Text war die Pause gut. Und dann gehts irgendwie weiter.

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ein weiterer Expertenabend

Schon als sie am Veranstaltungsort parkte, diesmal fast direkt vor der Tür, trafen sie auf eine der Expertinnen, die sie sehr schätze, auch wenn sie sie erst seit kurzem kannte. Ein freudiges „Hallo“ und die Frage, ob noch Zeit sei für einen Kaffee um die Ecke? Ein Blick auf die Uhr – ja,  das passt. Zu dritt gingen sie die wenigen Schritte zu dem kleinen Supermarkt, der ein einfaches Cafe beherbergt. Dieser Ort war ihr schon sehr vertraut. Jedes Mal, wenn es ihre Zeit zuließ, bereitete sie sich bei Chai Latte auf die Besprechung oder den Abend mental vor. Hier fühlte sie sich herzlich willkommen, dazu waren die Preise moderat. Man konnte die Leute beim Einkaufen beobachten oder bei einem Gespräch, z.B. kürzlich 3 Medizinstudenten, die, wir sie erfuhr, gerade ihr Physikum bestanden hatten und dies mit einer Dose Bier feierten. Heute war sie konzentriert auf die beiden Frauen in ihrer Begleitung. Diesmal hatte sie ihre Freundin bewegen können, wieder einmal dabei zu sein. Sofort waren sie, war sie, mitten im Thema. Die Reihenfolge des Auftritts war noch offen, wie wäre es wohl am besten? Wie war es Montag, beim letzten Auftritt? Wie würde es wohl heute sen, wie viele Gäste würden kommen?
Sie spürte das Kribbeln in ihr aufsteigen. Kurz vorher, als sie noch zu Zweit mit ihrer Freundin zusammen gesessen hatte, war sie völlig ruhig und entspannt gewesen, nichts von Aufregung zu merken. Nun aber, da der Ort und der Beginn der Veranstaltung näher rückte, begann es in ihrem Körper zu vibrieren. Ihr Energiepegel stieg merklich an. Sie waren sofort lebhaft im Gespräch, so dass sie dennoch fast die Zeit vergaß. Wie sie die Gegenwart von Menschen liebte und den spannenden Austausch! Immer gab es etwas Neues zu erfahren, sie konnte einen Tip geben, eine Idee kam zutage, ein Gefühl, eine Ahnung wurde bestätigt oder es gab eine Anregung was noch zu verbessern, zu lernen sei.
Ein schöner Zwischenstop! Zum verabredeten Zeitpunkt fanden sie sich im kleinen Veranstaltungsscenter ein. Nach und nach trafen die anderen Protagonisten ein und es gab die bekannte Anerkennungsrunde, die die Energie und das Teamgefühl stärkte. Sogar ihre Tochter war diesmal dabei, sie kümmerte sich heute ums Catering und um die Kasse. Dann konnte sich jede(r) noch einmal auf sich konzentrieren und endlich, nach und nach, die eintreffenden Gäste begrüssen. Der Raum war wider Erwarten der letzten Tage nun doch gut gefüllt. Sie hatten noch kräftig die Werbetrommel gerührt und der Erfolg war suchtbar.
Zeit zum Anfangen! Langsam wurde es ruhiger im Raum. Ohne Manuskript (wo hatte sie ihre Zettel gelassen?), mit Aufregung und gleichzeitig gewohnter Routine begrüsste sie die Gäste. Dann kam ein Vortrag nach dem anderen. Die Referentinnen waren wieder super. Sie war glücklich! Ihre Idee, hier war sie lebendig. Zusammen mit den ExpertInnen und den Gästen war daraus im Null komma Nichts eine runde Sache geworden. Das verursachte immer wieder ein grosses Glücksgefühl. Nach dem 3.Vortrag die grosse Netzwerkpause. Reger Austausch zwischen den Gästen, hier und da die erste Rückmeldung, eine Frage. Sie schaute sich um. Wen könnte sie noch mit wem in Verbindung bringen? Ihre grösste Leidenschaft! Daneben versuchte sie, alle Neuen wenigstens ansatzweise kennenzulernen.
Wie immer war es nicht einfach, die Gäste nach der Pause wieder auf ihre Plätze zu bewegen. Sie waren meist im lebhaften Gespräch. Schliesslich konnten sie fortführen.
Mit den letzten beiden Vorträgen über chinese Facereading und das chinesische Horoskop kam noch einmal viel Lebendigkeit auf, viel Lachen und Aha-Erlenisse. Woher kommen die Falten? Was sagt ein Nasenhöcker aus, was bedeuten abstehende Ohren? Viel Heiterkeit und auch Fragen füllten den Raum. Nach dem letzten Vortrag zum chinesischen Horoskop, der mit Informationen prall gefüllt war, bekam jeder, der wollte noch eine persönliche Information zu seiner Geburtstkonstellation mit, während einige sich schon auf den Heimweg machten. Es war ja auch schon spät.
Die feedbacks waren reichhaltig und überwiegend sehr positiv, wie sie auch am kommenden Tag noch von ihrer Tochter erfuhr. Sie fühlte sich reich beschenkt und war hochzufrieden, dass sie gemeinsam mit den Anderen vielen Menschen einen inspirierten Abend bereitet hatte. Zu Viert sassen sie noch bis 1h bei einem Wein bzw. Bier zusammen und tauschten sich über ihr persönliches chinesisches Horoskop aus. Dann machte sie sich gemeinsam mit den Anderen glücklich und erfüllt auf den Heimweg.
Was für ein toller Abend!

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Manchmal ist es so…

Was ist das bloß für ein Tag dachte sie, während  sie sich die Tränen wegwischte. Dabei hatte er doch ganz normal angefangen. Sehr früh zwar – und sie hatte nicht gut ausgeschlafen, aber war dann doch recht gut in den Tag gestartet. Wirklich? Wenn sie zurückdachte an den Vormittag, so war da die ganze Zeit eine unterschwellige Traurigkeit oder Energielosigkeit spürbar gewesen, die sich heute Abend in schier endlosem Tränenstrom Bahn brach. Es war wohl mal wieder nötig. Während des Weinens dachte sie ab und zu „Selbstmitleid?“ und das machte es nicht besser. Sie fühlte sich von aller Welt unverstanden und ungeliebt. Woher kannte sie das? Sie spürte, da war etwas ganz Altes, etwas, von dem sie meinte, es wäre längst abgehakt. Anscheinend war es das ganz und gar nicht. Es war noch voll da. Heute war es zu spät, um das Problem zu bearbeiten..sie spürte nur dumpfes Grau im Kopf und die Augen brannten, aber vielleicht war ja ein Stück der alten Sachen mit den Tränen fortgeschwemmt..

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Jule 1

Schon als mein Frauchen heute morgen die Treppe herunterkommt merke ich, etwas ist anders. Sie hat eine halb zerrissene Hose an und anstatt wie sonst ihre Jacke anzuziehen und zum Auto zu gehen, geht sie Richtung Garten und sagt zu mir, komm, Jule! Ich zögere, weil ich nicht sicher bin, ob sie es ernst meint. Aber ja, sie öffnet die Terrassentür und es geht in den Garten! Ich finde das super! Sie zieht die Arbeitshandschuhe an, mit denen mein Herrchen schon seit Tagen stundenlang im Garten herumläuft, die kratzen so komisch, wenn er mich damit streichelt, dann nimmt sie diese grosse unheimliche Schere, Herrchen sagt Astschere dazu, das hab ich zufällig gehört, und fängt an, Äste zu zerkleinern. Das Ding ist mir unheimlich, ich gehe erstmal ein paar Schritte zurück. Sie baut aus den kleingeschnittenen Hölzern einen kleinen Stapel auf, aus dem ich Holzstückchen hervor zerren kann und darauf herum knabbern, ist das ein Spass! Extra für mich macht sie das Holz klein, damit ich etwas zum spielen habe! Zwischendurch lege ich ihr den blauen Ball vor die Füsse, damit sie ihn werfen und ich ihn zurück holen kann. Ich liebe das Laufen, auch am frühen Morgen, sogar vor dem Frühstück. Irgendwann kommt auch Herrchen und schaut aus der Küchentür, ich laufe hin um ihn zu begrüssen- und natürlich, um zu prüfen, ob ich jetzt auch mal mein Fresschen bekomme. Tatsächlich, er hat mein Futternapf schon in der Hand. Es dauert noch eine Weile, bis ich endlich fressen darf. Dann frühstücken die Zwei, da setze ich mich immer vor Frauchen hin , gebe Pfötchen und gucke sie verliebt an mit meinen braunen Augen, dann gibt sie mir oft etwas ab! Wenn sie sagt „Platz“ dann lege ich mich kurz hin- danach stehe ich wieder auf und schleiche mich von der anderen Seite an. Ach ja, es ist ein schönes Leben hier. Nach dem Frühstück schlafe ich eine Weile. Dann gehts mit Herrchen in den Garten und das Spiel geht weiter. Die Sonne scheint und es ist schon warm, ist das toll!
Dann kommt Sanja aus der Schule und Frauchen kocht. Mal sehen, ob ihr vielleicht etwas herunterfällt, was ich verputzen kann! Ich bleibe ganz dicht in ihrer Nähe. Später nachmittags gehen Sanja und Frauchen mit mir raus. Ich glaube, wir gehen zu meiner Lieblingswiese zum spielen und ich schlage den Weg dorthin ein.. leider rufen sie mich zurück.Ich bleibe stehen und schaue sie an. Meinen sie das ernst? Wollen wir nicht doch zur Wiese? Nein, wir machen nur eine normale Runde, die ich schon kenne. Na ja, ich darf bestimmt wieder in den Garten, und das ist ja auch schön. Als w nach Hause kommen, höre ich die Nachbarsmädchen und renne hin. Sie spielen eine Weile mit mir. Das macht besonders viel Spass, sie toben genauso gern wie ich. Sogar der Nachbarshund von der anderen Seite kommt mich noch besuchen. So könnte ich es mir jeden Tag vorstellen. Noch schöner ist es nur an der Elbe!

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Bahnübergang

Kaum waren die ersten Sätze gewechselt. hing schon wieder die bekannte dunkle Wolke über ihnen. Was passierte da? Wie konnte das sein? Was ihr mit Anderen scheinbar mühelos gelang und leicht fiel, nämlich zu fragen, Interesse zu haben, neugierig zu sein, Verbindung zu schaffen, mit IHM schien es zur Zeit schier unmöglich. Sie seufzte und kratzte sich am Kopf. Heute morgen hatte sie doch schon eine neue Erfahrung gemacht. Immer dasselbe Spiel. Beide wollten etwas haben. Davon war sie fest überzeugt. Dieses „haben wollen“ stand dem wirklichen Kontakt ihm Weg. Es war wie eine Schranke an einem Bahnübergang, die Gleise trennten ihre und seine Welt. Eine Träne rollte über ihre Wange. In solchen Momenten sehnte sie sich nach den ersten Monaten ihrer Beziehung.
Die meiste Zeit jedoch waren die Schranken hochgeklappt und man konnte die Gleise überqueren. Die MÖGLICHKEIT war jedenfalls gegeben. Sie schaute auf die Uhr. Die Minuten vergingen. Wie sehnte sie sich nach wirklichem Miteinander, nach gemeinsamem Lachen, nach schwereloser Nähe, nach Zärtlichkeit und liebevollen langen Augen-Blicken. Sie blinzelte ins Wasser, in dem sich die Sonne gleissend spiegelte. Die Welt war so schön! Sie hatte jeden Grund, glücklich und dankbar zu sein. Gerade angesichts des Unglücks anderswo auf diesem Planeten in diesen Tagen. Doch in ihrem Kopf war es gerade grau und zäh. Voller Zuversicht und mit guten Ideen war sie zu diesem Ort gekommen, genau wie gestern Abend nachhause. Die guten Ideen waren nach den ersten Sätzen jäh verpufft, die romantischen Vorstellungen verwandelten sich in einen Kloß, der ihr die Kehle zuschnürte. So saß sie eine Weile gedankenverloren da, bis sie es endlich schaffte, tief durchzuatmen. Das Dunkel in ihrem Kopf begann sich ein wenig zu lichten. Er war gerade für eine Weile verschwunden. Plötzlich schien ihr alles lächerlich. Morgen gibt es einen neuen Versuch. Sie musste anfangen. Sie nur konnte an der Situation etwas ändern. Entschlossen fuhr sie sich mit den Händen durchs Haar. Als er wiederkam, lächelte sie ihn an. Wir kriegen das hin dachte sie. Ich kriege das hin. Ich weiss, was es braucht.

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Ein (erfolg)reicher Tag

Obwohl ich nur vier Stunden geschlafen habe, bin ich beim Weckton des Handys nur kurz irritíert, dann erstaunlicherweise schnell wach. Noch eine paar Augenblicke kuscheln, dann uner die Dusche, anziehen und los gehts tum wöchentlichen Netzwerkfrühstück. Kurz bevor ich zum Hafen hinunterkomme. strahlt mir die aufgehende Sonne entgegen, heute als riesiger roter Ball. Ein Wahnsinnsanblick! Heute habe ich zwei Gäste beim Frühstück, 2 Männer, beide sehr nett. Dem einen gefällt es sogar sehr gut und ich glaube, ich hab ihm mit der Einladung Gutes getan. Ich genieße die Gespräche am frühen Morgen und  bin gut drauf. Nach dem offiziellen Teil gibts noch ein vier bis sechs Augen Gespräch, 2 Augen sind zeitweise anderweitig beschäftigt. Mit meiner Fotografin-Kollegin bin ich gut im Kontakt und wir „daten“ uns „up“, um uns noch besser verkaufen zu können.
Anschliessend gehts ins Büro. Ich nehme Anrufe entgegen und telefoniere aktiv. Die Zeit luft, der Job macht Spass. Zwischendurch die email einer guten Freundin und auch Geschäftspartnerin lesen, die mich in mehreren Teilen sehr erfreut, da anerkennt. Ja, das ist es was die Energie puscht.
Nach eine verspäteten Mittagspause schwinge ich mich ins Auto und mache ein speed Dating mit sechs Autohäusern in der Nähe, die ich zum nächsten Spezial-Netzwerkfrühstück einlade. Sicher erzähle ich ihnen auch von meiner Druckerei und dass wir ganz in ihrer Nähe sind – und bekomme gleich einen fast-Auftrag mit. Beglückt mit sechs Visitenkarten fahre ich zurück ins Büro.
Später ein Familien-Ferienhaus Gespräch, dass auch recht gut verläuft.
Dann gehts weiter zum Verkaufstraining. Ich habe ein besonderes Anliegen, über das ich hier inhaltlich nicht berichten möchte. Nur soviel, durch das Training und zwei Rollenspiele komme ich einen Riesenschritt voran-nun kann ich entspannt auf das anstehende Gespräch zugehen! Zuhause angekommen begrüsse ich meinenLiebsten freudig und intensiv. Nun noch mein conference Call, der die guten Kontakte fortsetzt. Mit vielen guten Ideen beschenkt gehe ich in dn späten Feierabend, der durch ein Kamingespräch vollendet wird.
Wow, so ist für mich ein reicher Tag.

 

 

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Der weise Laptop

Nur kurz noch 2 CDs auf das Handy überspielen, ein Foto verschicken und es vorher von der Kamera überspielen, die Rechnungen schreiben, dann den PC abschalten. Dachte ich. Es war Sonntagabend und eigentlich hatte ich wenig Lust auf diese Dinge. Da ich aber die nächsten zwei Tage nicht dazu kommen würde, wollte ich das kurz fertig machen und dann zum gemütlichen Teil des Abends übergehen. Nur, mein Computer wollte nicht so wie ich. Er lies sich lange Zeit, nur mit dem Erstellen eines Ordners. Vom hochfahren ganz abgesehen, das kannte ich ja schon.  Da war einmal wieder meine nicht vorhandene Geduld gefragt.Es begann schon damit, dass sich das Nokia Programm nicht starten lies. Also neu downloaden. Aber ins Internet wollte der Rechner anscheinend auch nicht. Eine Aufgabe hängte sich an die nächste wie beim Stop and Go auf der Autobahn, ein Stückchen voran, dann wieder warten. Dann war die Internetverbindung da, plötzlich aber wieder weg. Ich trommelte auf den Tisch und meine gute Laune reduzierte sich merklich. Was sollte ich bloß hier wieder lernen? Ich probierte noch herum, setzte mich zwischendurch aufs Sofa. Meine Tochter bt mir an, mir für die Bahnfahrt morgen ihren iPod zu leihen und mir sogar die CDs drauf zu spielen.Nach kurzem Zögern nahm ich ihr Angebot gern an. Von meinem Laptop überspielt ich mir ein paar Dateien um das Geplante morgen zwischendurch dann doch zu erledigen zu können. Ich hätte mir das Ganze hier sparen können. Mein PC ist wohl schlauer als ich und wollte einfach, dass ich entspanne..

 

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Ein besonderer Konzertabend

Diese kleine Geschichte ist Heike Andersen gewidmet 🙂

Eine halbe Stunde vor Beginn, der erste Prosecco ist getrunken,  das Kribbeln im Raum wird spürbar. Alle sind gespannt, wie der Abend wird. Wer die Sängerinnen noch nicht kennt, ist neugierig, was ihn wohl erwartet. Die Wartezeit wird verkürzt durch freudige Hallos zu bekannten Gesichtern und kurze und längere Gespräche. Ich mache einige miteinander bekannt und freue mich, dass sie lebhaft ins Gespräch kommen. Neben Prosecco gibt es Wein, andere Getränke zu sehr moderaten Preisen und besonders liebevolles Catering. Für mich ist es die Geburtstags-Nachfeier. Wie sich im Laufe des Abends herausstellt, eine gute Wahl! Alles läuft reibungslos, es ist eben von Profis organisiert! War es eine Stunde vor Beginn noch sehr ruhig, so trudeln jetzt reihenweise Gäste ein und beleben den großen Raum  mit angeregter Unterhaltung, hier und da mit einem Lachen, mit Wiedersehensfreude.
Die Spannung steigt. Um 19h sitzen alle auf ihren Plätzen. Ein gut gefüllter Saal ist der Dank für monatelange Arbeit. Bei den Beteiligten steigt die Herzfrequenz merklich an. Dann ein Aufatmen.. worauf sie so lange hingewirkt haben, nun wird es Realität. Schwungvoll und energiegeladen betritt die Moderatorin die Bühne. Endlich ist es soweit! Eine kurze Begrüssung, ein Interviwe mit den beiden Initiatoren, die erste Sängerin betritt die Bühne. Präsent und doch unauffällig, keine Starallüren. Ich bin überrascht, wie virtuos sie den Flügel beherrscht. Ihre Musik ist nicht so ganz meine Favorit, aber ihr grosses Talent und Können ist unbestritten. Danach die 12jährige Türkin mit einer grandiosen Stimme. Wie gebannt lauschen wir den Musikerinnen, die sich fast alle selbst am Klavier begleiten, eine hat sogar eine Band dabei. Sie ist schon länger im Geschäft, man spürt den Profi (gibt es für Profi eine weibliche Form? – schliesslich findet das Konzert zu Ehren des 100.Weltfrauentags statt!). Die weiteren stehen ihr in Nichts nach. Fast alle bedienen die Tasten mit großer Sicherheit. Besonders gefällt mir Nika und die Russin, da kommt viel Gefühl herüber. Ihr Begleiter spielt im Hintergrund dezent und gekonnt Gitarre, dann Klavier, einfach super. Er schafft den Raum für seine Partnerin, den Star im Vordergrund (auch hier „no female expression?“) Ich bin ganz da, was mir sonst oft schwer fällt. Fasziniert von der Musik und den Menschen auf der Bühne. Einige Zeit nach dem letzten Song und viel Applaus, als Viele schon gegangen sind, stehen wir zu Fünft an einem der kommunikativen Stehtische und lassen den Abend Revue passieren, der hier einen schönen Abschluß findet. 6 Frauen, fasziniert von diesem grandiosen, ganz besonderen Abend. Wir lassen das Gehörte und Gesehene nachwirken und freuen uns auf das nächste Konzert dieser Art im September 2011, bestimmt wieder etwas ganz Besonderes.

ausnahmsweise ein link…  HIER gibt es Details zu den Musikerinnen

 

 

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