Sie rieb sich die Augen und blinzelte in den Morgen. Hatte sie geträumt? Es schien so realistisch… Sie streckte sich und gähnte. Das Morgenrot leuchtete am Horizont, die Sonne würde gleich hervorkommen und den Tag lichter werden lassen.
Sie fühlte sich noch halb wie in Trance. Was für ein Traum! Sie war berühmt gewesen, ein richtiger Star. Das Telefon stand kaum still, vor der Tür drängte sich die Presse. Sie hetzte von einer Veranstaltung zur nächsten und kam kaum zur Ruhe. Durch die Stadt konnte sie nur inkognito gehen, mit Hut und grosser Sonnenbrille, und selbst dann wurde sie von hartnäckigen Fans hin und wieder erkannt. Einfach essen gehen in ihr Lieblingsrestaurant? Kaum möglich, höchstens zu ganz ungewöhnlichen Zeiten- und selbst dass bekamen schlaue Verehrer heraus. Sie seufzte tief. War es das, was sie sich immer gewünscht hatte? Keine ruhige Minute, nicht mal einen Tag faul auf dem Sofa oder auf der Liege im Garten verbringen, nichts tun, nur in den Himmel schauen, den ziehenden Wolken nachblicken, dösen, chillen, wie es ihre Tochter nennen würde?
Sie drehte sich noch einmal um und schloss die Augen. Vor ihrem inneren Auge lief der Traum ab wie ein Film. Sie, permanent im Mittelpunkt, jede ihrere Handlungen von -zig Fans beobachtet, bewertet, bestaunt oder kritisiert? Ja, wo Verehrer waren gab es selbstredend auch Neider oder Menschen, die sich abfällig äusserten über ihr Tun. Jede Menge Verehrer und Fans aber kein Privatleben… oder nur unter ganz schwierigen Umständen…wollte sie das wirklich? Klar, Anerkennung konnte sie nie genug bekommen, das war ihr schon lange klar. Aber um diesen Preis? Sie öffnete die Augen wieder und schaute in die Realität. Da war sie, ausgestattet mit vielerlei tollen Gaben, von allerhand Menschen bewundert, die sich freuten, wenn sie eine angenehme Atmosphäre, einen kommunikativen Raum öffnete und ihr dies auch auf vielfältige Weise dankten. Sogar schriftlich. War das nicht genug? Was wollte der Traum ihr sagen?
Sie holte noch einmal tief Luft und streckte sich. Ein neuer Tag wartete. Bisher hatte sie immer gedacht, sie wollte reich und berühmt sein. Sie würde das noch einmal überdenken. Reich allein wäre doch auch in Ordnung. Sie schmunzelte. Mit diesem Gedanken schwang sie sich aus dem Bett, um das Geschenke eines neuen Tages entgegenzunehmen.
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