Wir haben kein Brot mehr und auch noch keinen großen Appetit an diesem Morgen, also gibt es den obligatorischen flat white Kaffee und für jeden eine Kiwi. Vorher natürlich schwimmen! Um halb zehn verlassen wir wehmütig das grandiose Hahei und starten wir zunächst zum Hot Water Beach, 10 Kilometer entfernt.
Vom Parkplatz geht’s einen kleinen Weg an einem Bach entlang zum Strand. Ein Haus liegt auf der anderen Seite des Baches, mit Meerblick und phantastischem Gelände. Es gibt hier auch einen TOP 10 Holiday Park. Unsere liebsten Plätze sind ja die KIWI campsites. In Rotorua, heute unser Ziel, gibt es wieder zwei dieser Plätze!
Hot Water Beach „funktioniert“ jeweils zwei Stunden vor und nach Ebbe, die Mengen pilgern mit Spaten bewaffnet zum Strand und buddeln sich einen kleinen Pool.
Als wir ankommen, ist noch nicht so viel los, die ersten sind beim graben und forschen nach einer heißen Quelle. Das Ganze spielt sich innerhalb von 50-100 Metern an der Wasserlinie ab. Nach und nach kommen immer mehr Leute, schaufeln eifrig. Es ist gar nicht so einfach, einen Pool zu „erbuddeln“, denn dann kommt eine Welle und spült unsere Kule wieder halb zu. Oder der Nachbar direkt daneben schaufelt so, dass bei uns die Wand wieder absackt.
Wir finden die erste warme Stelle zunächst mit den Füssen, d.h. mein Mann findet sie – ein erstaunliches Erlebnis. Wir sinken mit den Füßen ein, dann wird es warm, dann heiß! Schnell machen wir einen Schrift zur Seite. Zu der buddelnden Menschenmenge, die lustig zu beobachten ist, kommt das grandiose Wellenspiel. Die Wellen rauschen heran, brechen, manchmal mit hohen Spritzern in der Mitte über ein paar niedrigen Felsen, die 2-3 Meter ragen aus dem Wasser herausragen. Ich mache Bilder mit dem iPhone, die Kameras sind im Auto.
Wir haben keinen Spaten… unsere „Nachbarn“ leihen uns ihren, kein Problem! Schön, in dem warmen Wasser zu liegen und die Sonne von oben und gleichzeitig die Wärme des Wassers von unten zu genießen. Ich schließe die Augen. Ein kleiner Traum!
Um halb zwölf überlassen wir unser „Becken“ den Menschen, die direkt hinter uns emsig aber erfolglos gegraben haben und sie freuen sich, dass sie sich direkt ins warme Wasser legen dürfen.
Wir gehen noch einmal schwimmen, um den Sand abzuspülen und uns abzukühlen ;-)) – und dann die fünf Minuten zum Parkplatz.
Inzwischen haben wir Hunger. Auf nach Whangamate! Ungefähr um 1.30 pm machen wir dort Pause in einem netten Café/Restaurant…Es gibt Frühstück in vielen Varianten, Salate, Bürger und eine sehr nette Bedienung, wie ja meistens hier. Es ist sonnig und warm, ungefähr 27 grad.
Dan weiter. Ziel ist Matamata und Hobbitland. In Waihi müssen wir entscheiden ob wir durchs Inland fahren oder über Tauranga nach Matamata. Welche Strecke ist länger? Nicht so „kringelig“? Wolfgang entscheidet, über Tauranga – es sind tatsächlich nur ein paar Kurven am Anfang. Die Strecke führt an der BAY OF PLENTY entlang und ich hoffe, noch einen Blick zu erhaschen. Es ist wirklich nur einer, zwei vielleicht – und schöner als in Hahei ? Das kann es eigentlich nicht sein.
Um 4 sind wir in Matamata und erkundigen uns nach Hobbbiton, Es gibt Touren etwa allerweil Stunden, die nächste um 4.30 pm. 75 Dollar! Ein stolzer Preis, wie aber fast alles hier. Das sind wir schon gewohnt und doch schluckt man immer erst einmal. Ich schlage vor, dass Wolfgang allein fährt und ich solange lese oder schreibe. Dann fahren wir doch gemeinsam. Es geht erst ein Stück mit dem Bus und dann zu Fuß mit einem Guide.
Wir sehen viele Hobbit Höhlen von außen. Niedlich anzuschauen und mit Phantasie stellt man sich drinnen die Hobbits vor. Enttäuschenderweise ist aber nichts hinter den Türen, denn die Innenaufnahmen werden im Studio gemacht! Wie schade. Ich hätte lieber nicht hineingeschaut. Unseren Guide verstehe ich ganz gut.
Hobbiton ist wirklich niedlich, es fehlen nur die wirklichen Hobbits! Vor jeder Höhle stehen schöne Blumen. Wir fotografieren und Filmen viel und erfahren über die Dreharbeiten. Der Baum auf der Höhle von Frodo ist künstlich nachgebaut! Es gab einen aus Wellington, der dann verbrannt wurde, dann wollte der Regisseur, dass genau dieser Baum nachgebaut wird. Jedes Blatt wurde einzeln angemalt, in einem bestimmten Grünton. Künstler haben da eben ein eigenes Verständnis.
Um ca. 6.45 pm geht’s weiter, noch circa eine Stunde bis Rotorua. Wir landen einmal mehr auf einen KIWI Platz. Auf dem Weg dorthin finden wir nach kurzem umherirren noch einen Pack`n Save Supermarkt, denn wir haben kein Brot mehr. Wir kaufen schnell ein. Kurz vor acht sind wir auf dem Platz, es ist genügend frei. So schön ist der auch nicht – aber gleich um die Ecke gibts das Maori-Dorf. die Themalgemeinde Whakarewarewa mit den heissen Quellen und dem Geysir. Der Schwefelduft von Rotorua fällt uns schon nach einer Stunde nicht mehr auf. Wir steigen noch kurz in den Thermalpool auf dem Platz, dann essen. Es ist schon dunkel (um 9). Ich denke zurück an Hahei…