Wie Schreiben mich bewegt…

Und was mich dazu inspiriert.

Viel Anleitung, doch das meiste kommt aus mir…

Schreiben bringt mich nah zu mir. Morgens zwischen fünf und sieben ist die beste Zeit dafür. Mein Kopf ist noch leer. Das Handy noch aus. Der MAC ist ON aber ich bleibe in meinem BLOG (die größte Herausforderung!) Dann ist auch ein iMAC (m)ein spiritueller Begleiter… Am frühen Morgen entstehen Geschichten, und auch Pläne und Ziele bringe ich in dieser Zeit leicht zu Papier. Ich habe Ideen und bin voll inspiriert. Alles ist plötzlich ganz klar. Ich weiss, wo ich hin will, was mir wichtig ist. Ich entdecke mühelos den nächsten Schritt. Noch eine Weile im warmen Bett zu bleiben ist meist auch verlockend, aber ich bin tendenziell sehr früh wach und einfach zu schade, diese Morgenenergie nicht zu Nutzen, diese Zeit für mich ganz allein zu geniessen ist so wunderbar. Schreiben. Das tun, was ich (angeblich) immer will und viel zu selten umsetze. Dazu ist Samstag, also keine Arbeit ruft. Doch, ich höre sie, aber leise… sie darf warten.

Die Suche nach einem passenden Bild aus meinem unerschöpflichen Foto Bibliothek führt mich kurz weg von meinem Text. Als ich Minuten später zurückkehre ist es, als käme ich nachhause. Ich lasse mich einfangen von den Worten, fühle mich wie geborgen, ein wunderbares Gefühl! Der Text wächst, ohne dass ich viel dazu tun muss. Dazu tragen auch Hörbücher bei, ich liebe sie. Zur Zeit gerade das Buch von Aris Fioretos… was auch NDR Kultur läuft, Nelly B`s Herz. Johanna Wokalek liest. Als Vorlage dient die Geschichte einer Flugpionierin um 1900. Immer wieder Passagen, die mich aufhorchen lassen, die mich magisch in den Text hineinziehen. Für eine Weile bin ich sehr aufmerksam. Dann lässt die Konzentration nach, andere Gedanken mischen sich ein, schaffen sich Platz, wollen wahrgenommen werden…dann plätschert die Stimme im Radio so nebenher. Danke an den NDR, dass die Folgen nunmehr 7 Tage online nachzuhören sind!

Ein Phänomen: Wenn ich einen Text öfter höre, entdecke ich immer wieder Neues (so geschehen bei „Der Mann schläft“ von Sybille Berg, absolut empfehlenswert, das war „damals“ in der Zeit, als ich Sabine öfter getroffen habe und damit dem Schreiben wie selbstverständlich nahe war.) Denn selten bin ich aufmerksam von A bis Z. Beziehungsweise immer wieder an anderen Stellen. Das kommt auch darauf an, in welcher Situation in gerade bin, welches Wort oder Tonfall mich gerade anzieht. Bücher und Geschichten sind so geniale Inspiration. Schon allein die Anwesenheit von Büchern in einem Raum, zum Beispiel bei einer Lesung in einer Buchhandlung, macht schon etwas. Bin ich von Büchern umgeben, fühle ich mich wunderbar. Geschichten inspirieren mich. Es gibt diese ganz besonderen Momente, da entdecke ich mich in einer Zeile, einer Passage selbst. Ich denke: Genau! Das Buch ist ja für mich geschrieben! Ich erinnere mich an ein Buch von Paulo Coelho, einer meiner liebsten Lieblingsautoren, ich glaube, es war „Der Zahir“. Ich musste mich durch viele Seiten quälen, es fiel mir schwer, dranzubleiben, Auf Seite 77 hatte ich endlich den ersehnten Zugang zum Text gefunden. Von da an war ich richtig drin.

Mein Mann sagt oft, „das weisst Du doch alles schon“, oder „Das weiss man doch“, wenn ich ihm wieder mal von einer Erkenntnis berichte und unter der Decke schwebe. Oder „Wusstest Du das nicht?“ Da kann es um schöne Literatur gehen oder auch um Sachbücher und Tipps fürs Business. Dann geht erstmal die Energie runter, als hätte man mit der Stecknadel in einen schön prall aufgeblasenen roten Luftballon gepiekst. Obwohl ich es ja auch als Kompliment sehen kann. Er traut mir viel zu! Ja, ich weiss Vieles, das Meiste vielleicht sogar – und gleichzeitig muss ich mich immer wieder erinnern lassen. Und manchmal denke ich auch, warum hab ich das nicht früher erkannt oder die Bedeutung ausgemacht. Aber es ist wie es ist und es ist nie zu spät, dass ein Hinweis endlich ankommt und die Umsetzung beginnt.

Mein Lieblingsbuch ist und bleibt aber „Der Alchemist“. Das erste Mal gelesen vor vielen Jahren, gleich begeistert. Dann wieder hervorgeholt, empfohlen von unserer Therapeutin, im Jahr 2000 muss das gewesen sein. Mein Schatz, sonst eher Zeitungsleser, hat sich drangemacht und gleich bis an die einhundert Seiten verschlungen. Es hatte eine ganz persönliche Bedeutung. Auf die Reise machen, viel erleben, zuhause ankommen.

Dreimal habe ich während ich dies schreibe, nun schon der Versuchung widerstanden, mich vom Text zu lösen und

  • den Zahir herauszusuchen und Seite 77 aufzuschlagen.
  • Meine Zitatesammlung von „Der Alchemist“ aufzuspüren, ich weiss, es gibt 3 handgeschriebene Seiten, irgendwo in meinen Papiersammlungen, die ich immer mal durchforste und mich überraschen und erinnern lasse.
  • Den Titel des Buchs auf NDR Kultur und vor allem den Autor. Auf meine Hörbuch Plattform zu gucken, ob dort das Buch auch schon verfügbar ist…

„Schreiben bringt uns Gott näher“,

ich glaube, das ist auch ein Zitat und eine kleine Inspirationsgeschichte von Coehlo. Da gab es vor langer Zeit mal eine CD mit spirituellen Geschichten von ihm, sie ist zu einer meiner Lieblingsquelle geworden. Ja, und Schreiben bringt mich eben auch mir näher. Vielleicht ist das alles EINS.

Die Spannung vor Beginn…

Ein Zitat, das „damals“ den Weg ebnete…

»Immer, bevor ein Traum in Erfüllung geht, prüft die Weltenseele all das, was auf dem Weg gelernt wurde. Sie macht das nicht etwa aus Bosheit, sondern damit wir uns mit unserem Traum zugleich auch die Lektionen zu eigen machen, die wir auf dem Weg dorthin gelernt haben. Das ist der Moment, in dem die meisten aufgeben. In der Sprache der Wüste nennen wir das verdursten, wenn schon die Palmen am Horizont sichtbar werden. Eine Suche beginnt immer mit dem Anfängerglück. Und sie endet immer mit der Prüfung des Eroberers.«

Paulo Coehlo

Das Schreiben an sich ist es, Ideen, Gedanken, Gefühle. Ich komme mir näher, ich helfe mir auf die Sprünge. Erinnerungen tauchen auf. Ich formuliere sie, sie tragen mich weiter. Ich bin dann im Hier und Jetzt, endlich angekommen. Ganz bei mir.

Im Aufsatz hiesse es jetzt vielleicht „Thema verfehlt“. Wie gut, dass ich schreiben kann, was mir einfällt, wo die Gedanken und Worte mich hinführen.

Weiterführende Links

NDR Kultur Am Morgen vorgelesen
Paulo Coehlo Der Alchemist
Paulo Coelho Der Zahir
Sybille Berg Der Mann schläft
Verschickt kostenlos! Bücherwurm Pinneberg– die Buchhandlung um die Ecke.

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