2. Weihnachtstag

Das mit dem frühen Aufstehen hat gerade noch geklappt, nur ein bisschen verspätet – kuschelbedingt 🙂 Dann ein kurzes Frühstück, die Kerzen am Tannenbaum brennen, das muss! Glücklicherweise ist es noch halbdunkel, wetterbedingt. (Später kommt tatsächlich die Sonne raus! ) Dann ab in die Küche. Heute ist die Gans fällig! Seit 2 Tagen wartet sie, verpackt, auf der Terasse auf ihren Einsatz. Mein Schatz hat sich „endlich mal eine Gans“ zu Weihnachten gewünscht und meint, es sei ja gar nicht so schlimm – wenn die im Ofen ist, braucht man nix mehr tun. Ja, wenn… Ich möge mich um Rotkohl und Klöße kümmern. Ah, das ist wohl der schwierigere Teil? Nun, wir haben die erste Stunde gemeinsam in der Küche verbracht, ich durfte die Füllung zubereiten mit Brötchen, Äpfeln, Backobst, Speck und Zwiebeln. Um 10.30 war die Gans dann im Ofen. Jetzt ist es 13.30h. Es duftet gut und vielversprechend. Mein Schatz ist nach wie vor in der Küche…Ist auch besser, wenn ich ihn in Ruhe (kochen) lasse.

Ich hatte mir vorgenommen, heute – natürlich nach den ersten Aktionen in der Küche-unter anderem eine sehr gute Freundin anzurufen, wir haben schon lange nicht mehr miteinander gesprochen. „Diese Nummer ist nicht erreichbar“ höre ich die  automatische Ansage. Merkwürdig. Auch auf dem Handy klingelt es vergebens. Ich schicke eine SMS, sie antwortet, ab 14h ist sie erreichbar. Dann ist aber fast unser Essen fertig… heute der zentrale Punkt des Tages?! Ok, ich rufe ab 15.30 an, schreibe ich, ich freue mich! Dann eine andere Susanne, hat heute Geburtstag. Auch nicht da. Ich weiss gar nicht mehr, wie ich dann dazu kam – ich glaube, ich wollte nur mal kurz ein paar CDs umsortieren und vielleicht ein paar in den Keller bringen – aber fängt man an einem Ende des Regals an, bleibt auch der Rest nicht unberührt. Plötzlich bin ich beim Aufräumen. Um Platz zu schaffen für die Musikcassetten und überhaupt, damit ich an alles wieder besser herankomme. Immerhin, das ist jetzt geschafft!

Eigentlich wollte ich dann in dem neuen Buch „Gebrauchsanleitung für Neuseeland“ lesen. Wenigstens das erste Kapitel. Ganz in Ruhe, wie es sich für Weihnachten gebührt. Das steht nun noch aus. Irgendwie gibt es anscheinend immer etwas Anderes, Wichtigeres. Dafür sind nun ja die CDs aufgeräumt und reduziert (im Wohnzimmer) und eine Menge im Keller, andere auf dem Weg nach oben in mein Büro/Zimmer. Das ist ja auch erfreulich!

Eigentlich wollte ich lesen. Eigentlich wollte ich telefonieren. Darf ich mich entspannen, während er kocht? Weihnachten etwas tun, was ich immer wieder möchte und selten wirklich umsetze?  Anscheinend nicht. Gestern waren seine Söhne da und ich hab viel in der Küche vorbereitet, aufgeräumt, abgewaschen. Und ja, wir haben gequatscht und gespielt. Das hat Spaß gemacht. Und ich hab mir den Finger verbrannt und er sagt „heiss, nicht?“ Meine Tränen liefen, ich hab mich erstmal verzogen. Weihnachten, das Fest der Liebe?

Ich muss an den Pastor denken und an seine Predigt in der heiligen Nacht. Einige sind zufrieden, sagte er und andere sind unzufrieden. Ich gehöre zu den chronisch Unzufriedenen. Wie kann ich das ändern?

Ob ich nach dem Essen zum lesen komme?

Ja, tatsächlich, später. Ich lese die ersten 50 Seiten der Gebrauchsanleitung für Neuseeland. Ein tolles Buch über Land und Leute. Ich erfahre viele spannende Details. Am 2.1. gehts los!

Doch zunächst rufe ich meine Freundin an und erreiche sie auch.

Wir schauen noch eine Film auf N-TV, Home, ein besonderer Film zum Umwelttag 2009, von einem Franzosen gedreht.

Später lese ich sogar meinem Schatz noch einiges vor. Es wird wieder liebe-voll.

Ich bin tatsächlich zufrieden!

 

(2012)

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